Anzeichen für Bindungsabwehr oder Kinder zu früh in Fremdbetreuung?

Bindungsabwehr

Zurzeit kursieren einige Videos von Eltern, die ihr Kind beim Abholen nach dem ersten Tag in der Kita o. Ä. zeigen. Dabei sieht man zunächst die Kinder meist „ruhig“ spielen oder sich anderweitig beschäftigen, bis sie ganz plötzlich aufspringen, anfangen zu weinen und zu Mama oder Papa laufen, sobald sie sie sehen. Zeigt sich hierbei ihre Bindungsabwehr?

Nein, in diesem Fall noch nicht, sondern im Gegenteil, man sieht sie ja weinend auf ihre Eltern zu rennen – sie haben die Bindung an sie zu sehr vermisst. In ihrer Verlassenheit haben sie auf Stand-by geschaltet, sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen („gepanzert“), waren ruhig (nachdem sie uunter Umständen lange geweint haben (ich habe von vielen Erzieherinnen gehört, dass sie den Eltern nicht sagen dürfen, dass und wie lange ihre Kinder weinen oder apathisch in der Ecke sitzen) . In dem Moment, wo sie Mama sehen, bricht dieser Panzer (gottlob!) auf, und sie stürmen weinend auf sie zu. Das ist quasi die noch weniger dramatische Vorform der Bindungsabwehr.
Echte Bindungsabwehr gibt es aber auch oft, und sie wird meist fehlinterpretiert als „war ja wohl doch schön trotz der Abschiedstränen heute Morgen“ Die Mama kommt zum Abholen, das Kind ist desinteressiert, beachtet sie nicht, schmiegt sich an die Erzieherin oder will auch gar nicht mit nach Hause. Es braucht erst eine Weile, bevor es wieder weich und anhänglich an Mama wird. Da ist der Panzer schon fester, das Kind hat nach dem langen Tag buchstäblich das Gefühl „Mama ist für mich gestorben““ hat sich in seiner Verzweiflung den anderen Kindern oder einer Erzieherin oder seinem Kuscheltier zugewandt.
In meinen Augen sollte ein Kind erst dann bei egal wem zurückgelassen werden, wenn es zu der Ersatz-Bezugsperson so viel Vertrauen hat, dass es in ihren Armen weinen kann, um Mama, oder wenn es sich wehgetan hat etc. Dann besteht die Chance, dass es sich nicht panzern muss, sondern weinen kann und danach dann beruhigt ins Spiel findet und nicht den ganzen Tag gepanzert verbringt. Denn ihr wisst ja, zumindest wenn ihr in meiner Wachstumsgruppe seid  Panzerung bedeutet keine Gefühle, und keine Gefühle bedeutet kein Reifwerden – also verlorene Zeit für die Entwicklung des Kindes.

Sinnvoller Umgang mit Medien bei Kindern – ein Balanceakt

Kinder Medien Umgang

Viele Eltern sind heutzutage verunsichert, wenn es darum geht, wie viel Zeit ihre Kinder am Handy, Computer, Tablett verbringen (dürfen). Sprechen doch die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Einfluss auf die Entwicklung des Gehirns eines Kindes eine ganz klare Sprache – nämlich keine gut! Aber ich bin trotzdem nicht dafür, die Medien, die derzeit nun mal Teil unserer Lebenswelt sind, zu verteufeln. Doch sie sind neu, und wir müssen erst den Umgang damit lernen. Wenn wir unsere Kinder dazu ermutigen wollen, selber mündige Entscheidungen zu treffen, statt nur zu verbieten, kann in meinen Augen nur gelingen, wenn ein gutes Umfeld und sehr viel innere Kraft vorhanden ist und/oder eine sehr gute, stabile, tiefe Bindung an fürsorgliche Bezugspersonen. Bei meinen Söhnen habe ich phasenweise den Umgang mit Medien auch zeitlich begrenzt, aber als sie ca. 14 Jahre alt waren auch nicht mehr – das war allerdings auch vor 10-12 Jahren in der Anfangsphase der Kinder- und Jugendlichen-Digitalisierung. Sie haben aus der zeitweiligen Spielesucht bzw. Faszination wieder herausgefunden. Trotzdem sitzen sie natürlich heute als Erwachsene – wie die meisten von uns – viele Stunden täglich am PC, zum Arbeiten, zur Unterhaltung, zur Kommunikation. Daneben machen sie Sport, sind aktiv und stehen voll im Leben – aber eben im „modernen“ Leben, das nun mal große digitale Anteile enthält.

Das Suchtpotenzial der digitalen Welt ist gigantisch, und die Langeweile „ohne“ sind Entzugserscheinungen, die es sich lohnt durchzustehen. Um der Langeweile zu entfliehen, könnten sie auch gut mithelfen, das verankert sie auch in der realen Welt. (Ich höre das Hohngelächter, aber seit es üblich ist, Kinder wegen ihrer Schulbelastung nicht in die häuslichen Arbeiten mit einzubeziehen, wächst eine zunehmend lebensfremde, unpraktische Generation heran…) Oder aber, man lässt zu, Kinder diese Langeweile ein bisschen aushalten zu lassen, denn der Punkt ist, dass „Langeweile“ eigentlich der „Hüter der Schwelle“ für kreatives Spielen und Tun ist – aber heute besteht (für uns alle!) immer die Versuchung, diese „öden“ Momente mit Bildschirmen zu füllen, anstatt sie auszuhalten. Damit kann das Gehirn nicht mehr registrieren: „Es gibt grad nichts in der Realität zu tun, ich kann ins Fantasiereich abzwitschern“, sondern ist halt eine Weile abgelenkt und danach ist es genauso öde wie vorher. Deshalb sollten auch wir Eltern mehr und mehr praktizieren und vorleben, Langeweile auszuhalten, statt sich von ihr mit einem Bildschirm abzulenken.

Doch auch viele beklagen sich, dass zuhause ein guter Umgang vorgelebt wird, die Eltern versuchen selbst ihre Zeit am Smartphone etc. zu minimieren und damit ein gutes Vorbild zu sein, sobald dann aber Freunde und Bekannte dazukommen, die vom neusten Spiel, der neusten Serie etc. schwärmen, ist es mit den guten Vorbildern vorbei. Aber es ist normal, dass Kinder sich an ihrer Umgebung orientieren, und wenn dort „alle“ etwas tun, wollen sie das auch, noch zusätzlich zu dem eigenen Suchteffekt des Internets. Auch das sollten wir berücksichtigen.

Das ist der Zeitpunkt, an dem uns als Eltern allmählich klar wird, wie vergleichsweise einfach alles war, als unsere Kinder uns noch am Schürzenband hingen, und dass wir sie eben in eine komplexe Gesellschaft hineingeboren haben und sie nur auf ihrem eigenen Weg begleiten können, den wir aber nicht festlegen. Wir können nur die Rahmenbedingungen zuhause ordnen. Das ist auch ein Effekt der Schulpflicht, übrigens …

 

Wenn du mal im Opfer-Sumpf von Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstmitleid feststeckst…

Intensive Elend-Ohnmacht-Minderwertigkeits-Phasen  kennen wir wohl alle… 🥺
Das Vertrackte ist bei diesen Dingen ja immer, dass wir sehr wohl mit dem Verstand WISSEN, dass das alles Quatsch ist und dass auch du ein Geschenk für dich, für deine Familie und für die Welt bist. Aber wir FÜHLEN es halt in solchen Phasen nicht. Das Beste, was du tun kannst in solchen Momenten ist
a) es einfach erstmal akzeptieren. „Ich fühle mich beschissen, ist einfach jetzt so, wird auch wieder anders, aber jetzt grad ist es so, und ich hab mich so verhalten, dass ich mich damit auch nicht wohlfühle.“ Das hast du schon getan, indem du dich uns mitgeteilt hast. Super!
b) Dem Wissen folgen, denn das hat in diesem Fall recht – manchmal ist unser Verstand tatsächlich sehr nützlich…. Was dich so niederdrückt, ist ja nicht deine Herzenswahrnehmung und dein höheres Selbst. Im Herzen weißt du, dass du ein ewiges göttliches Schöpferwesen bist, es drücken die Bauchgefühle irgendwelcher emotionaler Altlasten. Also versuche ich in solchen Momenten, so zu handeln und vor allem mich selbst so zu behandeln, als wäre ich liebenswert und kostbar, egal was meine inneren Saboteure dazu sagen. Ich gönne mir Ruhe, mache was Schönes, esse was Leckeres, gehe in die Badewanne, zieh mich mit Buch und Wärmflasche ins Bett zurück und bin so nett und fürsorglich zu mir, wie es die anderen in meinen Wünschen sein sollten 🥰
c) Auch wenn du schon weißt, was in deiner Kindheit dich zu diesen Überlebensmustern gefühhrt hat: Schau nochmal hin, nimm deine überforderten, alleingelassenen… kleinen Kinder-Ichs (das sind manchmal sehr viele), die sich genau so elend gefühlt haben, in die Arme und sag ihnen: Ich bin jetzt groß, und ich schütze uns.
d) Indem du intensiv b) praktizierst und dich erstmal so wie du bist selbst annimmst und liebst, schaffst du die Grundlage dafür, dass auch die anderen dich anders wahrnehmen und respektvoller behandeln. Außerdem sind Andere und speziell deine Kinder tatsächlich nicht für deine emotionalen Bedürfnisse zuständig, der Fluss der Fürsorglichkeit fließt nicht rückwärts…. Das weißt du alles, aber siehe oben, zwischen Wissen und Fühlen und Leben klaffen immer wieder Abgründe. Diese Abgründe überbrückst du, das ist jedenfalls meine Erfahrung, mit ÜBEN. Immer wieder und wieder und wieder. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es… Oder „Tun ist wie wollen, nur krasser!“
Ich wünsche dir, dass du den bewussten Entschluss, selbstverantwortlich für dich zu sorgen, möglichst bald zum xten Mal umsetzt. Indem du die kleinen inneren Kinder mit ihren schrecklichen Gefühlen und ihrer Bedürftigkeit anhörst und ihnen gegenüber fürsorglich bist, reißt du dich selbst aus dem Sumpf. „Schwör!“

Wieso erläutert Walter Russell nirgends Gefühle?

Auf diese spannende Frage hat mich eine Leserfrage gebracht:
Liebe Frau Neubronner,
GOTT hat mich zu Walter Russell und somit auch zu Ihnen geführt.
Ich bin auf Ihre tolle Website gestoßen und auf die literarischen Werke von Russell, die Sie ins Deutsche übersetzt haben.
Ich verschlinge sie geradezu.
Unendlichen Dank für Ihre Arbeit.
Es stellt sich mir allerdings eine sehr wichtige Frage, auf die ich hier einfach keine Antwort finde. Vielleicht können Sie mir diese Frage beantworten.
Wo in diesem Ganzen ordne ich die Gefühle und Emotionen ein??? Das Denken ist klar erklärt, aber das Fühlen nicht. Und dieses ist doch oftmals sehr dominant und überlagert jegliches Denken usw. usw. nicht zu reden davon, was aus Emotionen heraus alles angerichtet wird. Wo in diesem Ganzen haben sie ihren Platz und wie kommen sie zustande?
Allerliebste Grüße

Meine Antwort:

Danke für Ihre spannende Frage! Für mich ist es so:
Gefühle sind bewusst gewordene Emotionen, und Emotionen gehören im Grunde zum Körper. Russell hat seine Erkenntnisse über die Struktur unseres Universums ja in außerkörperlichen „entrückten“ Zuständen erfahren und beschreibt detailliert, dass er nur so, jenseits aller Sinneswahrnehmungen, klar „wissen“ konnte, anstatt nur über die körperlichen Sinnesorgane „wahrzunehmen“. In diesem außerkörperlichen Zustand sind wir auch befreit von unseren Gefühlen. Sie kennen sicherlich die zwei Sorten Träume, die einen sind mit intensiven Emotionen verbunden und eher körperliche Verarbeitungsträume, die anderen sind ohne Emotionen wie Filme, die wir neutral anschauen, das sind dann eher Erkenntnis-Träume.
Ich befasse mich ja in meiner anderen Arbeit (freigrosswerden.de) intensiv mit Emotionen und Gefühlen, denn sie sind unser (körperlicher) Antrieb. Die All-Liebe, die wir auch empfinden können, gehört für mich nicht dazu, sie durchflutet zwar den Körper, kommt aber von Außerhalb, während die „menschlichen“ (oder säugetierischen) Emotionen wie Angst, Wut, Neid, Hass, Überschwang etc., wenn wir hinspüren, vor allem „Bauchgefühle“ sind. Deswegen finde ich es auch nicht richtig, wenn gesagt wird, wir sollen immer auf unser „Bauchgefühl“ hören – es geht um das Herzensgefühl, denn das Herz ist unsere Verbindung zu dem nicht inkarnierten Anteil in uns, der den Überblick hat und uns leiten kann, wenn wir ihn lassen.

Emotionen und Gefühle haben eine lange Geschichte, sie sind im limbischen System (Mittelhirn) verankert und dienen dazu, uns quasi instinktiv zu steuern. E-motion hat etwas mit Bewegung zu tun. Emotionen bewegen uns, treiben uns an, halten uns zurück usw. Wenn ich Angst oder Unbehagen fühle, fliehe ich, wenn ich traurig bin, weine ich (und spüle damit die Botenstoffe des rebellierenden „Ich will aber, dass es anders ist!“ beschleunigt aus meinem System hinaus), wenn ich Frustration fühle, greife ich u.U. an usw. Das haben wir mit den Warmblütern gemeinsam. Bei uns Menschen kommt dann noch eine Extraschleife hinzu, die uns sehr anfällig macht für Emotionen 2. Ordnung: Wir können etwas abstrakt denken, und uns vorstellen und diese Gedanken erwecken dann Emotionen in uns oder veranlassen uns, unseren instinktiven Gefühlen nicht zu trauen. Wenn wir denen folgen, kann alles Mögliche passieren 🙂 (ich denke dabei gern an die berühmte Geschichte von dem Mann, der einen Hammer braucht, und beschließt, seinen Nachbarn zu fragen, ob der seinen Hammer ausleiht. Auf dem Weg zum Nachbarn steigert er sich aber so in die Vorstellung hinein „Was, wenn der Nachbar nein sagt?“, dass er zum Schluss beim Nachbarn klingelt, der öffnet die Tür, und der Mann schreit ihn an: „Behalten Sie doch Ihren Hammer, Sie Idiot!“ (In dem wunderbaren buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ von Paul Watzlawick) Umgekehrt empfindet ein Kind vielleicht Unbehagen bei der Annäherung eines Verwandten, aber sein Verstand (oder seine Eltern) sagen ihm „Das ist Onkel Egon, der darf dich küssen!“ Es lohnt sich also sehr, sich seiner Emotionen bewusst zu werden und sie weder zu ignorieren noch ihnen blind zu folgen.

Mit diesen Bereichen hat Walter Russell sich, soweit mir bewusst ist, nicht schriftlich auseinandergesetzt. Sein Geschenk an uns ist die Klarheit des außerkörperlichen, „überirdischen“ Wissens (über die Struktur unseres Universums und die Grundgesetze, denen es folgt), das ihm zugänglich wurde.
Bildlich gesprochen, gehört dieses Wissen und das Bewusstsein von All-Liebe und All-Einheit zum Fahrer des Wagens, während die „menschlichen“ Emotionen und Gefühle Rückmeldungen des Autos sind. Wenn ich als Fahrer zu meinem Ziel gelangen will, tue ich gut daran, die Signale meines Autos bewusst wahrzunehmen und sinnvoll mit ihnen umzugehen. Ich sollte mir von diesen Meldungen aber nicht mein Ziel diktieren lassen…
Hilft Ihnen das weiter?

Warum und was ist mit Gemeinschaftsbildung gerade so schwierig?

Die Probleme, aus der Vereinzelung herauszukommen und aufeinander zuzugehen, ist selbst unter Gleichgesinnten nicht so einfach. Das ist einer der ganz zentralen Punkte unserer Situation und genau den Grund, warum mir die lokalen Treffen so wichtig sid. Die sind natürlich nur ein Anfang, ein Keim für das, was im weiteren geschehen müsste. Denn unsere natürliche Gemeinschaftsfähigkeit wird seit Jahrzehnten zum einen systematisch durch Medien etc. unterhöhlt, zum anderen bringt auch der Individualisierungsprozess eine gewisse Tendenz zur Einsamkeit mit sich, im Einklang mit dem orthogenetischen Prinzip der Entwicklungsbiologie und -psychologie. Ich glaub ich mach dazu mal ein Video. ❤️ Wichtiges Thema und gleichzeitig so ein bisschen „der Elefant im Raum“, weil niemand sich gern eingesteht, dass im Beziehungsbereich irgendwas nicht so richtig läuft. Thema für in 2 Wochen: Wie macht man Gemeinschaft? Bis dahin lasst uns recherchieren, in uns selbst vor allem, aber auch mit wachen Augen schauen, was wir um uns her wahrnehmen.

Was meine ich mit „Man kotzt immer in derselben Kurve?“

Ich meine das  nicht als ewiges Treten auf der Stelle, sondern: Wir haben durch unsere Lebenserfahrungen, besonders als Kind, (und natürlich zusätzlich noch durch Erfahrungen aus unseren Vorleben – aber mir reicht derzeit mein jetziges Leben als Richtschnur meist völlig aus 😃) bestimmte Verhaltensmuster und Glaubenssätze antrainiert, die unser Verhalten im Alltag bestimmen. Wenn uns diese Muster bewusst werden, können wir anfangen zu üben, anders zu handeln – wir werden aber noch längere Zeit – und damit meine ich in meinem Fall Jahre und Jahrzehnte – immer wieder dasselbe Problem serviert bekommen, in leichterer, harmloserer, erlösterer Form, aber eben: Wenn mein Muster Rückzug ist, werde ich in Stress-Situationen immer mal wieder in Rückzug gehen, auch wenn ich schon viel daran gearbeitet habe. Wenn mein Muster Arbeitswut ist oder zuviel Verantwortungsübernahme, werde ich in Stress-Situationen noch lange in diese alten Muster zurückfallen. Mir ist es wichtig, dass wir uns dann in solchen Rückfall-Situatiionen nicht verurteilen, sondern verständnisvoll und liebevoll behandeln.
Irgendwann müssen wir dann in der bewussten Kurve nur noch rülpsen, dann ist uns nur noch ein bisschen schlecht, und irgendwann sagen wir lächelnd: Früher hatte ich in dieser Kurve immer Probleme…😃

Freiheit, die ich meine


So ganz allmählich dämmert es immer mehr Menschen: Wir sind keine Verschiebemasse, sondern aktiver Teil des Geschehens. Durch unsere Kooperation und unseren Gehorsam, beziehungsweise durch unsere kreativen Eigenwege und selbstverantwortliche Rechtewahrung ermöglichen oder verunmöglichen  wir das, was mit uns geschehen soll, und erschaffen das, was wir gern möchten.
Diese Erkenntnis unserer Selbstverantwortung und das Verlassen der Opferrolle halte ich für einen zentralen Vorgang. Solange wir noch daraf konzentriert sind „die da oben“ dazu zu bewegen, uns besser zu behandeln und gute Hirten zu sein, solange fehlt uns die Kraft, unser Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Der Grund, warum wir das so ungern tun, liegt klar auf der Hand: Die Hoffnung, das „System“ möge sich zum Guten wandeln und das sei alles nur ein Versehen und ein großer Irrtum, ist einfach bequemer.
Eigene Strukturen aufzubauen und uns unser Umfeld (beruflich, schulisch, kulturell und privat) neu zu erschaffen, uns in all diesen Bereichen neu zu vernetzen, ist ungewohnt, fühlt sich unsicher und orientierungslos an. Existenzängste aller Art keimen hoch und werden durch die laufenden Propagandawellen (Corona! 3.Weltkrieg! Klima!) kräftig angeheizt, damit wir möglichst doch lieber abwarten und uns „noch ein Weilchen“ beugen.
Dabei sind die meisten von uns inzwischen ziemlich sicher, dass die alten Systeme nicht reformierbar sind und dass es eben nicht darum geht, bessere Hirten für die Menschenherden zu installieren, sondern uns ein Leben in echter Freiheit und Eigenverantwortung aufzubauen. Aber das haben wir nicht geübt, und die Illusion der Sicherheit einer festen Anstellung, eines festen Einkommens und der gewohnten Bahnen ist verführerisch.
Dazu kommt: Es nützt auch nichts, sich jetzt wieder einer neuen Minderheiten-Mehrheit anzuschließen und alternativen „Hirten“ hinterherzulaufen, denn in der jetzigen Situaton muss einfach jeder individuell die eigene Situation reflektieren und weiterentwickeln – es gibt keine Standardlösungen. Jeder und jede muss den eigenen Weg selbst gehen.
Selbst, aber nicht allein: Was wir gemeinsam tun können, ist jedoch, uns gegenseitig auf unseren invidiuellen Wegen zu begleiten, zu ermutigen, zu beraten, zu trösten, zu stützen und dieses wackelige Gefühl, aus dem gewohnten, sicheren, geborgenen Käfigleben immer mehr in eine neue Eigenständigkeit Freiheit und Spontanität zu tippeln, miteinander zu teilen. Dabei ergibt es sich, dass wir miteinander lachen, weinen, feiern, singen, tanzen.
Dafür habe ich Dagmars Mutgruppe gegründet.

Wie jetzt weiter?

Das waren Zeiten, als wir bei „Masken für Kinder“ noch an sowas dachten…

Das neue Schuljahr hat fast überall begonnen, und Hunderttausende Eltern stehen vor schwierigen Entscheidungen.  Geben sie ihr Kind weiter in die Schule? Nehmen sie häufige Testungen in Kauf, Maskentragen, die Gefahr spontaner Impf-Events? Wohin mit den Kindern und wie ihre gesunde Entwicklung und Bildung sichern, wenn sie nicht mehr in die Schule gehen? Was tun, wenn die Kinder aber unbedingt gehen wollen, um ihr soziales Umfeld zu behalten?

Haltet Stand…
Aber auch wer keine Schulkinder hat, steht vor neuen Herausforderungen. Jetzt einknicken und impfen lassen, weil es „ja doch darauf hinausläuft“? Oder standhalten – und wie dann weiter? Auf Reisen und Events verzichten? Alle „Naslang“ testen lassen? Das Blut auf Antikörper/T-Lymphozyten untersuchen lassen, um die eigene Genesung nachzuweisen? Wo einkaufen?  Wer möchte schon Konzerne unterstützen, die sich öffentlich für Durchimpfung stark machen? Wie sich vernetzen, wie den „Kopf oben“ behalten und zuversichtlich bleiben?
Auf alle diese und noch viele weitere Fragen kenne ich keine pauschalen Antworten, die immer und für alle gelten. Mein Eindruck ist: Jetzt ist die Zeit gekommen, wo wir uns zwar unbedingt gut miteinander vernetzen sollten, aber nicht, um alle zur selben Zeit das Gleiche zu tun. Sondern jeder und jede ist jetzt herausgefordert, ganz individuell dem eigenen Herzen Schritt für Schritt zu folgen. Die (möglichst lokale, analoge!) Vernetzung dient der Ermutigung, der gegenseitigen Unterstützung und Stärkung, dem Austausch auf den vielen individuellen Wegen, die wir jetzt beschreiten müssen. 
Jeder von uns betritt jetzt jeden Tag Neuland, denn niemand hat genau dieselbe Situation wie ein anderer. Nur ich selbst kann für mich und meine Verantwortlichkeiten jeden Tag, jede Stunde und Minute jeweils fühlen und entscheiden, was jetzt für mich „dran“ ist. Das ist eine für uns alle sehr ungewohnte und unbehagliche Situation. Wir sind alle so sehr daran gewöhnt, gemeinsam zu handeln, auch wenn wir uns als kleine Gruppe Andersdenkender empfinden. Wir sind gewohnt, in Rezepten zu denken und immer gleich im Großen. „Wenn wir jetzt alle dies und jenes tun oder lassen“, oder, noch allgemeiner „Wenn alle jetzt das und das tun würden“ – aber darüber haben wir keine Macht. Wir können nur das eigene Handeln bestimmen, aber da können wir sehr viel tun!
Wir verbringen viel Zeit damit, zu spekulieren, was vielleicht jetzt gerade schon insgeheim zu unseren Gunsten geschieht, viel Zeit damit, zu überlegen, was alle jetzt tun sollten, und dann geben wir unsere Kraft darein,  alle davon zu überzeugen, diesem Plan zu vertrauen und zu folgen. 
Ich versuche meine Zeit stattdessen dafür zu nutzen, um individuell für mich viele kleine und große Entscheidungen zu treffen, immer im Hinblick auf mein Wohl und das der  Menschen, mit denen ich mich verbunden fühle, nicht im Hinblick auf ein zu bekämpfendes System oder einen kategorischen Imperativ für Alle. Mit „mein Wohl“ meine ich dabei vor allem meine Würde, Freiheit und Wahrhaftigkeit. Und meine Lebensfreude, vergnügt verbrachte Zeit, Zuversicht für ein äußerlich und innerlich von Zwängen befreites, authentisches Leben.
Gelegentliches Zagen und Zweifeln gehört dazu – aufstehen, Krönchen richten und weiter.    Die guten und die schlechten Zeiten miteinander zu teilen und sich zu trösten und aufzurichten, ohne dem Anderen die eigenen Rezepte aufdrücken zu wollen – das ist das, was wir als Menschen jetzt gemeinsam tun können mit denen, die das auch wollen, ungeachtet aller inhaltlichen Unterschiede.  Ich freue mich darauf, auf diesem weiteren Weg mit vielen von euch persönlich in Kontakt und Austausch zu kommen, online und vor Ort!
Termine:

Mo 13.9. 21 Uhr „Dagmars gute Viertelstunde“ Livestream auf YouTube

Di 14.9. 21:30 Premiere Musik erschafft – 04 Die Geschmacksfrage https://youtu.be/_3KnsY1j_iASa 18.9. 21:30 Premiere meines 3. Gesprächs mit Caterina Li Rosi, der in Sizilien lebenden Autorin von Entdeckung der Wirklichkeit – wir sind Götter
Mittwoch 29.9. VOR ORT! Kamenz bei Dresden 15-19 Uhr Seminar 30€, Infos und Anmeldung bei lehmann-marita@web.de sowie im Anhang – gern teilen, ausdrucken, weitergeben!

Mo 4.10. Livestream auf YouTube zum Thema Partnerschaft, dem Oktoberthema von FREIGROSSWERDEN: 

Was gibt es Gutes und Hoffnungsfrohes?

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer größer wird die Sehnsucht, endlich erfahren zu dürfen, dass alles gut wird. Die allermeisten von uns haben einfach keine Lust mehr auf Weltuntergangsstimmung, auch wenn Angstmacher gut daran verdienen und die Ewiggestrigen uns gern noch länger in Angst und Schrecken halten würden.

Die gute Nachricht ist: Krisen sind Tore zur Freiheit. Das bedeutet konkret: Wenn unsere jetzige Welt „untergeht“, ist dann ja nicht einfach nichts, sondern eine andere, neue Welt. Diese neue Welt spiegelt, so sagen uns (nicht nur) Walter und Lao Russell, sondern alle Menschheitslehrer, unser eigenes Bewusstsein wieder. 

 Walter Russell bezeichnet unser Bewusstsein, oder ganz allgemein DAS Bewusstsein (interessanterweise gibt es dieses Wort nur in der Einzahl!) als die Blaupause (heute würde man sagen als das Programm), nach dem sich die Wirklichkeit richten MUSS. Wir programmieren unsere Wirklichkeit selbst, haben aber im Rahmen des Freien Willens natürlich auch die Möglichkeit, einfach fremde Programmanteile zu übernehmen.

Von dieser Möglichkeit haben wir in den letzten Jahrtausenden sehr ausgiebig Gebrauch gemacht. Die jetzige Situation von Gewalt, Zerstörung, Versklavung und Ausbeutung, die zu der verbreiteten Weltuntergangsstimmung geführt hat, ist demnach die Summe unserer Bewusstseins-Schwingungen – ob wir uns die selbst erdacht oder uns naiv haben aufschwatzen lassen, ist egal. Wenn wir eine andere, schönere Welt haben wollen, müssen wir also unser Bewusstsein entsprechend ausrichten. Ausrichten auf das, was wir wollen, womit wir im Einklang sind, was uns stimmig erscheint.

Stimmung, Schwingung , Einklang – bei all dem scheint es sich um einen musikalischen Vorgang zu handeln, und genau davon handelt das neue Buch in meinem Verlag:

Wie Musik die Welt erschafft von Sebastian Reinhold Sylla.

Ich halte dieses Buch für ein bedeutsames Grundlagenwerk. Das in ihm vermittelte Wissen macht uns allen unsere Bewusstseins-Verantwortung gerade im Umgang mit Musik deutlich. Denn Musik ist eben KEINE Nebensache, sondern erschafft die Welt. Es ist nicht egal, welche Klänge wir erklingen lassen, es beeinflusst das Gesamt-Bewusstsein. 

In meinem ersten Interview mit Sebastian Sylla können wir die Themen dieses fast 500 Seiten starken Buches nur anreißen: https://youtu.be/3IKyiPf8LFU 

Musik ist sehr machtvolle Schwingung, und das bedeutet: Mit Musik, Gesang und Tanz können wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, eine wunderschöne neue Welt zu erschaffen, so wie sie uns gefällt. Die begeisterten, berührten Leserreaktionen sprechen für sich… 

Leider gehört wohl dazu, dass uns nun bewusst werden muss, dass wir selbst diesen Schlamassel zugelassen haben, aus dem wir uns jetzt herausbewegen. Angesichts all dieser Hiobsbotschaften von Verrat, Gier, Gewissenlosigkeit und Unmenschlichkeit  darf uns klar sein: Das ist alles schon ganz lange so, jetzt wird es uns nur bewusst, so dass wir BEWUSST etwas anderes erschaffen können. 

In Wirklichkeit geht also nicht die Welt unter, sondern das Licht unseres Bewusstseins an – wennn das keine gute, hoffnungsfrohe Nachricht ist!

Herzliche Grüße und bis bald!

Dagmar Neubronner

Echtes Spielen verstehen, erkennen und fördern

In der fortlaufenden Wachstumsgruppe und im Vertiefungskreis haben wir im März über „Kraft und Gefahr von Rhythmus und Gewohnheit“ gesprochen – jetzt im April ist das Thema „echtes Spielen“ dran. Es geht los am Montag 12. April um 21 Uhr mit dem Livestream:

Was ist echtes Spiel, was nicht? Warum ist echtes Spiel so wichtig? Ist „im Spiel“ alles erlaubt? Wie kann echtes Spiel gefördert werden? Echtes Spiel ist etwas, das alle Säugetiere und auch Vögel tun. Bei uns Menschen droht es verloren zu gehen, daher ist Unterscheidungsvermögen gefragt, um echtes Spiel vermissen, erkennen, fördern und schützen zu können. In den  FREIGROSSWERDEN-Supervisionsgrupppen am 15.4. (Wachstumsgruppe) und am 26.4. (Arbeitskreis)  werden wir dem Echten Spielen noch weiter nachgehen.