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Freiheit, die ich meine


So ganz allmählich dämmert es immer mehr Menschen: Wir sind keine Verschiebemasse, sondern aktiver Teil des Geschehens. Durch unsere Kooperation und unseren Gehorsam, beziehungsweise durch unsere kreativen Eigenwege und selbstverantwortliche Rechtewahrung ermöglichen oder verunmöglichen  wir das, was mit uns geschehen soll, und erschaffen das, was wir gern möchten.
Diese Erkenntnis unserer Selbstverantwortung und das Verlassen der Opferrolle halte ich für einen zentralen Vorgang. Solange wir noch daraf konzentriert sind „die da oben“ dazu zu bewegen, uns besser zu behandeln und gute Hirten zu sein, solange fehlt uns die Kraft, unser Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Der Grund, warum wir das so ungern tun, liegt klar auf der Hand: Die Hoffnung, das „System“ möge sich zum Guten wandeln und das sei alles nur ein Versehen und ein großer Irrtum, ist einfach bequemer.
Eigene Strukturen aufzubauen und uns unser Umfeld (beruflich, schulisch, kulturell und privat) neu zu erschaffen, uns in all diesen Bereichen neu zu vernetzen, ist ungewohnt, fühlt sich unsicher und orientierungslos an. Existenzängste aller Art keimen hoch und werden durch die laufenden Propagandawellen (Corona! 3.Weltkrieg! Klima!) kräftig angeheizt, damit wir möglichst doch lieber abwarten und uns „noch ein Weilchen“ beugen.
Dabei sind die meisten von uns inzwischen ziemlich sicher, dass die alten Systeme nicht reformierbar sind und dass es eben nicht darum geht, bessere Hirten für die Menschenherden zu installieren, sondern uns ein Leben in echter Freiheit und Eigenverantwortung aufzubauen. Aber das haben wir nicht geübt, und die Illusion der Sicherheit einer festen Anstellung, eines festen Einkommens und der gewohnten Bahnen ist verführerisch.
Dazu kommt: Es nützt auch nichts, sich jetzt wieder einer neuen Minderheiten-Mehrheit anzuschließen und alternativen „Hirten“ hinterherzulaufen, denn in der jetzigen Situaton muss einfach jeder individuell die eigene Situation reflektieren und weiterentwickeln – es gibt keine Standardlösungen. Jeder und jede muss den eigenen Weg selbst gehen.
Selbst, aber nicht allein: Was wir gemeinsam tun können, ist jedoch, uns gegenseitig auf unseren invidiuellen Wegen zu begleiten, zu ermutigen, zu beraten, zu trösten, zu stützen und dieses wackelige Gefühl, aus dem gewohnten, sicheren, geborgenen Käfigleben immer mehr in eine neue Eigenständigkeit Freiheit und Spontanität zu tippeln, miteinander zu teilen. Dabei ergibt es sich, dass wir miteinander lachen, weinen, feiern, singen, tanzen.
Dafür habe ich Dagmars Mutgruppe gegründet.

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