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Wie viel Einfluss haben andere auf unsere Kinder?

Häufig begegnen wir im Alltag mit unseren Kindern Menschen, die komplett andere Überzeugungen und Ideale haben als wir. Egal ob das Thema Gendern, politische Ansichten, LGBTQ … es kann sich schwierig anfühlen, wenn überhaupt kein gemeinsamer Konsens besteht. Das ist an sich nichts Schlimmes und wir können unseren Kindern anhand dieser Begegnungen zeigen, wie man offen und freundlich mit jedem Menschen umgeht, auch wenn wir vieles ganz anders sehen.
Wenn unsere Kinder dann aber diesen Menschen häufiger sehen, beispielsweise durch gemeinsame Spieltreffen mit deren Kindern, beschleicht uns vielleicht die Angst, dass dann diese Ansichten auch auf unsere Kinder abfärben könnten. Und man möchte vor allem auch selbst nicht in die politischen Diskussionen hineingezogen werden, die dann womöglich noch die Freundschaften des eigenen Kindes gefährden.
Doch um die Freundschaften des eigenen Kindes zu pflegen, muss man mit deren Eltern noch lange nicht befreundet sein oder alle Überzeugungen teilen. Wenn man am besten direkt gleich mitteilt, dass man es schön findet, dass man durch diese Verabredungen auch mal einen Nachmittag Zeit hat, anderen Verpflichtungen nachzugehen und gerne im Gegenzug die Kinder auch mal bei sich spielen lassen kann, wirkt es nicht merkwürdig, wenn man sich nach dem Absetzen des Kindes direkt verabschiedet, mit den Worten, dass man keine Zeit für lange Kontakte hat. Dadurch kommt man gar nicht erst in Verlegenheit in Gespräche über problematische Themen verwickelt zu werden.
Aber wird mein Kind dann nicht die Überzeugungen dieser Eltern übernehmen? Dazu besteht auch kein Grund, da Kinder sich ihre Meinung anhand von Bindungen bilden. Hat dein Kind keine extrem starke Bindung zu diesen anderen Eltern, wird es auch nicht deren Ansichten übernehmen.
Und falls es den Betreffenden irgendwann auffallen sollte, dass du man auf politische oder sonstige schwierige Themen gar nicht eingeht, kann man auch einfach sagen: „Ach, Politik ist nicht so mein Ding, ich übe eher, jeden Menschen ganz für sich wahrzunehmen.“ Genau so kann man es dann auch seinem Kind vermitteln, wenn es nachfragt. „Ja, er oder sie sieht vieles ganz anders als ich, das dürfen sie ja, das macht nichts. Hauptsache Du spielst gern mit ihrem Kind.“

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