Ein wunderbarer, wichtiger Beitrag von Prof. Spitzer zur Digitalisierung! Genau mein Reden 😉 Wir haben hier eine riesige Verantwortung.
https://youtu.be/cn4M3ZYV5-o
Ich glaube, dass wir lernen müssen, mit dieser neuen Technik umzugehen – ich erzähle ja immer das Beispiel aus meiner Kindheit, wo in den Salamander-Schuhgeschäften Röntgengeräte standen, wo die Kinderfüße bis auf die Knochen durchleuchtet wurden, genau das Beispiel bringt Prof. Spitzer auch. Ist natürlich längst verboten, aber es gibt bei jeder neuen Technik eine Wildwestphase. „Aber wir müssen uns doch damit abfinden!“ sagt der Interviewer. Ha!
In Gordon Neufelds Buch „Unsere Kinder brauchen uns!“ gibt es ja zwei neue Kapitel, auch zum Thema Digitalisierung. www.genius-verlag.de
Ich glaube, wir müssen uns klarmachen, WIE einschneidend die rasante globale Digitalisierung für die Kinder, die in diese Zeit geboren werden, sich auswirkt. Manchmal habe ich das Gefühl, wir alle werden wie hineingesogen in eine virtuelle Welt, und am liebsten wäre es den Befürwortern von Digitalisierung und den Fans von „KI“ (künstlicher Intelligenz), wenn die digitale Welt uns wichtiger wäre als die reale. Dieser Zeitpunkt nähert sich, wenn es so weitergeht. Schon jetzt kennen viele Kinder kaum noch Pflanzen und Tiere, können aber unzählige Monster, Pokemons oder andere digitale, virtuelle Wesenheiten unterscheiden.
Eine Situation, wo es uns Menschen im Grunde schnuppe ist, wo wir „real“ sind, weil uns nur das interessiert und wirklich erscheint, was uns digital eingespielt wird, wäre der Endpunkt einer solchen Entwicklung. Es ist exakt die Situation von Neo aus dem Film „Matrix“ vor seiner Befreiung: Er nimmt nicht wahr, dass er in der Realität nackt in einer schleimigen Nährflüssigkeit schwimmt, weil er ganz von der in sein Gehirn eingespielten virtuellen Welt eingenommen und überzeugt ist. Nach seiner Befreiung muss er überhaupt seine Muskeln erstmal aufbauen (dieser Teil wird im Film natürlich viel leichter und kürzer dargestellt, als es in Wirklichkeit wäre), und er sagt zu Morpheus: „Warum, tun mir die Augen so weh?“ Antwort: „Weil du sie nie benutzt hast!“ – Prof. Spitzer erwähnt in seinem Bericht, dass 95% der offenbar besonders stark digitalisierten Südkoreaner aufgrund der Digitalisierung Sehprobleme haben und kurzsichtig sind, anstatt 5%, wie es normal wäre.
Noch schwimmen wir nicht in einer Wanne, aber nehmen wir wahr, was mit unserer Umwelt passiert, wie das Wetter ist, wie der Himmel sich verändert hat, gestalten wir bei uns vor Ort das lokale Handeln aktiv mit? Oder lesen wir über all das nur im „Netz“?
Ich habe mir schon oft vorgenommen, nicht mehr ständig das Handy bei mir zu tragen – aber mit Speck fängt man Mäuse: Eigentlich habe ich mein Handy bei mir, um für die Menschen, die ich liebe und mit denen ich eng verbunden bin, erreichbar zu sein. Das klappt auch, aber gleichzeitig ist auch der ganze Rest da, die Emails, die Social Media, alle anderen Kontakte, die Werbung und die Ablenkung von der realen Welt. Ich werde das jetzt ändern, meine Lieben um Verständnis bitten und stattdessen meine innere Wahrnehmung schärfen – Telepathie ist ein Fakt, muss aber geübt werden.